Damit disquotale (inkongruente) Gewinnausschüttungen steuerrechtlich anerkannt werden, gilt es einige Voraussetzungen einzuhalten. Im Folgenden wird ein grober Überblick über die derzeitige (Stand 12/2017) Situation aufgeführt.
Schlagwort: Rechtsprechung
Immobilienbau auf dem Ehegattengrundstück
Nach früherer Rechtsprechung wurden die Kosten für den Bau einer Immobilie auf dem Grundstück eines Ehegatten als analoge Herstellungskosten für ein materielles Wirtschaftsgut behandelt, es wurde also getan, als wäre die Immobilie auf einem eigenen Grundstück erbaut worden. Als Folge daraus konnte bei Vorliegen aller übrigen Voraussetzungen eine Gebäudeabschreibung steuerlich geltend gemacht werden. Die in der Folge resultierenden steuerlichen Vorteile dürften nun weggefallen sein.
Berechnungsweise der außergewöhnlichen Belastungen ändert sich
Schwupps, da ist das Urteil – zu Gunsten vieler Steuerpflichtiger. Der Bundesfinanzhof (BFH) mit mit Urteil vom 19.01.2017 (VI R 75/14, veröffentlicht am 29.03.2017) geurteilt, dass die Berechnung der Höhe der abziehbaren außergewöhnlichen Belastungen anders als bisher zu verstehen ist.
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Aufwendungen für Einbauküchen im Rahmen der Vermietung
Der Bundesfinanzhof hatte darüber zu entscheiden, wie die Kosten für die Erneuerung einer Einbauküche im Rahmen der Vermietung von Immobilien steuerlich zu berücksichtigen sind.
Der Vermieter hatte in mehreren Mietobjekten alte Küchen durch neue Einbauküchen ersetzt. Die hierfür angefallenen Aufwendungen wollte er als sofort abzugsfähige Werbungskosten im Rahmen der Vermietungseinkünfte abziehen.
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Führt die Abgabe einer Einkommensteuererklärung zu einer Ablaufhemmung?
Im Artikel vom 13. Januar 2016 habe ich Ihnen mitgeteilt, dass eine späte Abgabe einer Einkommensteuererklärung dazu führen kann, dass das Finanzamt keinen Einkommensteuerbescheid mehr erlassen kann, wenn die Festsetzungsfrist bis zum Druckdatum des Bescheids schon abgelaufen ist. Gleichzeitig habe ich Ihnen aufgezeigt, wie wirksam vorgebeugt werden kann.
Und nun hat in dieser Thematik der Bundesfinanzhof ein interessantes Urteil gefällt.
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Erbschaftsteuer – Kosten für die Entmüllung des geerbten Wohnhauses
Kurzinformation:
Finanzgericht Baden-Württemberg hat mit Urteil vom 18.12.2014 (7 K 1377/14) entschieden, dass die für die Entmüllung eines geerbten Wohnhauses entstehenden Kosten nicht als Nachlassverbindlichkeiten abgezogen werden können, da diese Kosten zur Verwaltung des Nachlasses an sich gehören. Das Finanzgericht hat die Revision zum BFH nicht zugelassen.
Freiberufler: ACHTUNG! Gewerbliche Infizierung vermeiden
Freiberufler-Personengesellschaften (GbR, KG, OHG) müssen beachten, wenn sie auch gewerbliche Tätigkeiten ausführen, dass dies zu einer gewerblichen Infizierung aller Einkünfte führen kann (§ 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG). Einzelunternehmer können dies durch organisatorische Maßnahmen verhindern. Der Bundesfinanzhof (BFH) hat nun mit gleich drei Urteilen (VIII R 16/11, VIII R 41/11, VIII R 6/12) eine Bagatellgrenze für gewerbliche Einkünfte klargestellt.
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Studenten: rückwirkende Verlustfeststellung für Zeiten des Studiums
Studenten können Aufwendungen für das Studium (z. B. Fahrtkosten, Literatur, Studiengebühren) als Sonderausgaben oder als vorweggenommene Werbungskosten geltend machen. Interessant ist der Abzug als vorweggenommene Werbungskosten, da die dadurch ggf. festgestellten Verlustvorträge bei späterer Aufnahme der Beschäftigung das Einkommen mindern und dadurch eine erhebliche Steuerersparnis eintreten kann. Zur rückwirkenden Verlustfeststellung gab es nun ein Urteil des Bundesfinanzhofs (IX R 22/14).
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Umsatzsteuer-Vorauszahlung bei Zahlung im Folgejahr
Bei einer Einnahmen-Überschussrechnung (auch bezeichnet als EÜR/Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG) sind die Betriebsausgaben grundsätzlich im Zeitpunkt des Abflusses zu berücksichtigen. Zahlen Sie Ihre Umsatzsteuer-Vorauszahlung also am 10.12.2014, so entstehen Ihnen am selben Tag die Betriebsausgaben. Abweichend davon kann jedoch eine Zahlung im Folgejahr zu behandeln sein, wie auch der Bundesfinanzhof in einem aktuellen Urteil bestätigt.
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Steuererklärung per Telefax abgeben
Eine Steuererklärung muss vom Steuerpflichtigen unterschrieben an das Finanzamt eingereicht werden. Bei elektronischer Abgabe kann die persönliche Unterschrift auch durch das Zertifikat des Steuerpflichtigen erfolgen. Doch wie sieht es aus, wenn die Steuererklärung per Telefax eingereicht wird? Steuererklärung per Telefax abgeben weiterlesen